Preboarding in der Fitness- und Gesundheitsbranche: So bleiben neue Mitarbeitende an Bord

Der Vertrag ist unterschrieben, die Freude groß – doch dann: absolute Funkstille. Wochen, manchmal sogar Monate vergehen, ohne dass der neue Trainer, Physiotherapeut oder Studio-Mitarbeiter etwas von seinem zukünftigen Arbeitgeber hört. Die anfängliche Begeisterung weicht Unsicherheiten: Ist das wirklich der richtige Job? Passt das Team zu mir? Vielleicht doch lieber eine andere Stelle annehmen, weil Freunde dort arbeiten oder die Arbeitszeiten besser scheinen?

Und dann passiert es: Ghosting. Der neue Mitarbeiter taucht am ersten Arbeitstag einfach nicht auf – und das Studio oder die Praxis steht plötzlich ohne Ersatz da.

Willkommen in der Welt des Preboardings – oder besser gesagt: in der Welt, in der Preboarding oft unterschätzt wird.

Was ist Preboarding?

Preboarding bezeichnet die Phase zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem ersten Arbeitstag. Eine oft vernachlässigte Zeit, in der neue Mitarbeitende nicht nur Vorfreude entwickeln sollten, sondern leider viel zu oft von Zweifeln eingeholt werden. Ohne regelmäßigen Kontakt zum Unternehmen steigt das Risiko, dass sie sich umorientieren – sei es aus Unsicherheit, wegen eines vermeintlich besseren Angebots oder weil sie sich einfach nicht wirklich als Teil des Teams fühlen.

Dabei geht es nicht nur um berufliche Aspekte. Neue Mitarbeitende haben oft viele Fragen – sei es zur Arbeitskultur, zum Team oder auch zu ganz praktischen Dingen wie Wohnortwechsel oder organisatorischen Hürden. Wer hier als Arbeitgeber unterstützt, stärkt die Bindung langfristig.

Gerade in der Fitness- und Gesundheitsbranche, wo der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte groß ist, kann eine fehlende Bindung in dieser Phase dazu führen, dass du deine neuen Mitarbeitenden verlierst, bevor sie überhaupt angefangen haben.

Warum ist Preboarding so wichtig?

Viele Studio- oder Praxisinhaber glauben, dass die Arbeit mit dem Vertragsabschluss getan ist. Doch in Wahrheit fängt sie hier erst an! Denn wenn du deine neuen Mitarbeitenden nach der Zusage alleinlässt, läufst du Gefahr, dass sie sich bis zum ersten Arbeitstag umorientieren oder – noch schlimmer – einfach nicht erscheinen.

Ein starkes Preboarding hilft dir, dieses Risiko zu minimieren. Es sorgt dafür, dass dein neuer Mitarbeiter sich von Anfang an willkommen fühlt, sich auf den Start freut und bereits eine emotionale Verbindung zu deinem Unternehmen aufbaut. Und das bedeutet: weniger Abbrüche, eine bessere Integration und langfristig motiviertere Teammitglieder.

10 einfache Wege, um dein Preboarding auf das nächste Level zu bringen

1. Bleib in Kontakt – direkt nach der Vertragsunterzeichnung

„Willkommen im Team! Wir freuen uns auf dich!“ – eine kurze Nachricht per WhatsApp, E-Mail oder sogar eine Postkarte kann Wunder wirken. Die ersten Wochen nach Vertragsunterzeichnung sind entscheidend, um Begeisterung hochzuhalten und Zweifel gar nicht erst aufkommen zu lassen.

2. Erste Kontakte knüpfen – das Team frühzeitig vorstellen

Ob durch eine WhatsApp-Gruppe, eine Einladung zum nächsten Team-Event oder ein kurzes Vorstellungs-Posting auf Social Media – je früher dein neuer Mitarbeiter ein Gesicht zur Firma bekommt, desto mehr fühlt er sich als Teil des Teams.

3. Klarheit schaffen – Infos vorab bereitstellen

Wann geht’s los? Wo muss ich hin? Was soll ich anziehen? Eine digitale Willkommensmappe oder ein kurzes Onboarding-Video mit den wichtigsten Infos sorgt dafür, dass sich neue Mitarbeitende bestens vorbereitet fühlen.

4. Digitale Lösungen nutzen – effizient und modern

Eine kleine FAQ-Seite auf der Website, eine Preboarding-App oder ein kurzer Videogruß vom Inhaber – digitale Tools erleichtern den Einstieg und machen Preboarding unkompliziert. Wenn du Hosting- und IT-Lösungen für dein Studio oder deine Praxis nutzt, kannst du diese frühzeitig mit einbeziehen, um den Einstieg noch reibungsloser zu gestalten.

5. Unternehmenskultur greifbar machen – schon vor dem ersten Tag

Ein Fitnessstudio oder eine Praxis ist nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern ein Team. Eine Einladung zum gemeinsamen Training oder eine kleine Begrüßung auf Social Media zeigen, dass hier mehr als nur ein Job wartet.

6. Den Menschen hinter der Bewerbung sehen – und unterstützen

Manchmal braucht es nur eine Kleinigkeit, um neue Mitarbeitende nachhaltig zu begeistern. Vielleicht sucht jemand noch eine Wohnung, benötigt Unterstützung bei Behördengängen oder hat Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Wer sich hier als Arbeitgeber engagiert, bleibt positiv im Kopf – und schafft eine langfristige Bindung.

7. Erwartungen klären – Missverständnisse vermeiden

Was genau erwartet das Studio oder die Praxis von den neuen Mitarbeitenden? Welche Aufgaben stehen an? Eine kurze Videokonferenz oder ein Telefonat hilft, offene Fragen zu klären und Unsicherheiten abzubauen.

8. Perspektiven aufzeigen – Zukunft statt Zwischenlösung

Wer frühzeitig weiß, welche Weiterbildungsmöglichkeiten, Spezialisierungen oder Karrierechancen das Unternehmen bietet, startet motivierter. Auch hier lohnt sich eine klare Kommunikation!

9. Mentale Vorbereitung erleichtern – vom Alltag in den Beruf

Gerade für Berufsanfänger oder Quereinsteiger kann der Übergang in den Job herausfordernd sein. Tipps zur Umstellung auf neue Arbeitszeiten, Kundenkontakt und Teamdynamiken sind daher Gold wert.

10. Wertschätzung zeigen – mit kleinen Gesten Großes bewirken

Ein kleines Willkommensgeschenk, eine Einladung zu einem lockeren Kennenlernen oder ein kurzer Anruf: Mitarbeitende, die sich von Anfang an geschätzt fühlen, sind nicht nur motivierter – sie bleiben auch langfristig.

Fazit: Preboarding ist kein Extra – sondern eine Notwendigkeit

In der Fitness- und Gesundheitsbranche ist es schwer genug, gute Leute zu finden – also sollten wir alles tun, um sie auch zu halten. Mit einem durchdachten Preboarding-Konzept schaffst du nicht nur eine reibungslose Einarbeitung, sondern sorgst auch dafür, dass deine neuen Teammitglieder mit Begeisterung und Sicherheit in den Job starten. Und das zahlt sich am Ende für alle aus!

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